LEGO und andere Klemmbausteine

Naturpädagogik: Ausgleich zwischen Konsum und Zufriedenheit

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Der Umgang mit unse­rem täg­li­chen Kon­sum stellt für das Kind eine Her­aus­for­de­rung dar, weil es zwi­schen all­täg­li­chen Ein­käu­fen und Beloh­nun­gen anfangs nicht unter­schei­den kann.

Mein Kind will haben. Immer nur haben, haben und noch­mals haben. Natür­lich sind es nicht die ein­zi­gen Qua­li­tä­ten, die mein Kind aus­ma­chen, denn mein Kind ist beson­ders und ich lie­be ihn über alles. Doch fra­ge ich mich immer wie­der, was bei mir falsch läuft, wenn mein Kind zum tau­sends­ten mal etwas haben möch­te, was sich ledig­lich in der Farb­ge­stal­tung zum Vor­gän­ger unter­schei­det und ich statt nein, dem Kauf nachgebe.

Als Eltern lieben wir nichts mehr als unsere Kinder

Als Mama freut es mich natür­lich sehr in die leuch­ten­den Augen mei­nes Kin­des zu bli­cken. In solch einem Moment geht jedem Eltern­teil doch das Herz auf, oder?

Aller­dings muss ich die Freu­de mei­nes Kin­des infra­ge stel­len, wenn das neue Lego Set als­bald im Cha­os mit den ande­ren Spiel­zeu­gen ver­schwin­det und schlimms­ten­falls nie mehr gese­hen wurde.

Ein paar Male des Zusam­men­bau­ens und des Weg­räu­mens waren es die bun­ten Stein­chen, dann doch nicht wert gewesen.

Und tat­säch­lich soll dann beim nächs­ten Ein­kauf, das ande­re Lego-Set mit ande­rem Bild­ab­druck gekauft wer­den. Zumin­dest, wenn es nach mei­nem Sohn geht.

Und die­sem gebe ich nach, denn ich habe dann natür­lich auch schon eine Ant­wort, war­um die­ses Set, obwohl das vor­he­ri­ge Set im Nim­bus gelan­det ist, doch sinn­voll ist. „Sei­ne Bau­küns­te, Krea­ti­vi­tät und Vor­stel­lungs­ver­mö­gen wer­den gefördert“.

Der Pro­zess läuft auto­ma­tisch ab.

  • „ Mama, ich will,
  • Mama kauft
  • Spiel­zeug wird ausprobiert
  • Spiel­zeug kommt auf nim­mer wie­der­se­hen weg
  • „Mama ich will“,
  • Mama kauft, …

Das lernen am Modell:

Kin­der ler­nen am Modell, ori­en­tie­ren sich am Ver­hal­ten der Eltern. Lebe ich ihm also bereits Kauf­ver­hal­ten vor, weil ich mit ihm aber­mals ein­kau­fen gehe, obwohl es sich ja tat­säch­lich um Ess­gü­ter handelt?

Ich bin ver­un­si­chert und schau, was das Netz so her­gibt an Lösun­gen: Da heißt es unter anderem.

„Das Kind hat ein­fach nie gelernt sich mit dem was er hat zufrie­den zu geben oder er will ein­fach nur provozieren“

Mit ers­te­rem kann ich mehr anfan­gen als mit der zwei­ten Aus­sa­ge, da ich kei­ne The­ra­peu­tin bin.

Hier aber mein Versuch zum Verständnis:

Mein Kind ver­sucht durch den Wunsch nach mehr Kon­sum­gü­ter, dar­auf auf­merk­sam zu machen, dass ihm etwa das Gefühl nach Auf­merk­sam­keit, Aner­ken­nung, Wert­schät­zung, fehlt?

Ich mer­ke, wie ich mich mei­nem Gedan­ken­gang hin­ge­be und mich ver­lie­re. Ich mache also Cut und ent­schei­de mich dazu, nach wei­te­ren Lösun­gen zu suchen, und tat­säch­lich, wer­de ich fün­dig, zumin­dest neugierig.

Leben im Ökodorf – abseits des Konsums

Es geht um das ein natur­päd­ago­gi­sche Ange­bot vom Öko­dorf «Sie­ben» im Lin­den bei Salzwedel.

Die All­tags­ge­stal­tung von Fami­li­en wird zuneh­mend durch Arbeit und Ter­mi­nen geprägt. Wochen­end­pla­nun­gen bezie­hen sich meist auf Set­tings, die ein wei­te­res Kon­sum­ver­hal­ten för­dern. Kino, Frei­zeit­parks, Indoor­spiel­plät­ze, Zir­kus etc. und es bleibt kaum Zeit für Qua­li­ty Time.

Im Gegen­satz dazu, lädt das „Öko­dorf- Pro­jekt“ Kin­der und Jugend­li­che ein, ganz ohne Kon­sum, Natur und Gemein­schaft bewusst zu erleben.

„Eine Nacht im Zelt schla­fen und anschlie­ßend mit nack­ten Füßen durch das feuch­te Gras lau­fen, Wild­kräu­ter sam­meln oder gemein­sam am Feu­er sit­zen, das kann bei Kin­dern einen tie­fen Ein­druck hinterlassen“

So erlebt, Simo­ne Brittsch, eine der Ver­an­stal­tungs­päd­ago­gen, es immer wie­der, dass dabei die mate­ri­el­len Bedürf­nis­se zurück­tre­ten – auch wenn sie natür­lich noch da sind.

Liegt dar­in also eine teil­wei­se befrie­di­gen­de Lösung zum über­mä­ßi­gen „haben wollen“-Mentalität unse­rer Kin­der? Die Besin­nung dar­auf zurück, unse­ren Kin­dern die Natur näher­zu­brin­gen und wie sie sich dar­in auf­hal­ten kön­nen, ohne immer wie­der in den Genuss von mate­ri­el­lem Haben wol­len, zu kommen?

Lösungsansatz:
Ausgleich zwischen Konsum und Zufriedenheit

Ich will nicht sagen, dass Spiel­zeu­ge nicht ihren Wert haben. Sie tra­gen zur Ent­wick­lung und För­de­rung unse­rer Kin­der bei. Den­noch könn­te ein gesun­der Aus­gleich zwi­schen Kon­sum und Zufrie­den­heit dar­in lie­gen, Raum für unse­re Kin­der zu schaf­fen, die den Drang nach neu­en Erfah­run­gen und Ent­de­ckun­gen ermög­li­chen. Dies muss nicht immer den Wald beinhal­ten, son­dern kann auch schon im Gar­ten oder auf dem Spiel­platz passieren.

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