- Wann darf mein Kind mit dem Smartphone spielen?
- Ab wann dürfen Kinder erste Videos schauen?
Dies sind wohl die zwei ersten und auch die am häufigsten gestellten und diskutierten Fragen von und an Eltern im Bezug auf den ersten Kontakt zwischen einem Kind und der Digitalisierung. Unser Leben ist digital geworden und ich habe auch schon vor meiner aktiven Zeit als Vater häufig mit dem Kopf geschüttelt, wenn Kinder im Vorschulalter ein Video oder ein Smartphone noch für eine extrem großzügige Belohnung halten. In unserem Freundeskreis gibt es zwei Fraktionen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob hier immer alle die Wahrheit sagen oder nicht auch mal im Bezug auf Smartphone-Apps und Videos schwach werden.
Inhaltsverzeichnis
Mein Kind wächst mit der Digitalisierung auf
Natürlich wachsen unsere Kinder mit den digitalen Möglichkeiten auf. Wir lassen “Alexa” das Radio anschalten, die Nachrichten vorlesen, Timer stellen und bestellen darüber Produkte bei Amazon. Natürlich weiß meine Tochter (1,5 Jahre), dass Alexa* bei uns im Wohnzimmer auf dem Schrank in der Ecke steht. Sie wiederholt das Wort nicht, denn für sie ist unser Verhalten ganz normal und Sie verspürt noch nicht das Bedürfnis diese Prozesse uns nachzumachen. Drei Mal pro Woche springt morgens der Saugroboter* an und fährt durch die Wohnung.
Für meine Tochter sind das ganz normale Vorgänge, die schon ihr ganzes Leben begleiten. Ich möchte mein Kind bewusst nicht vor den digitalen Errungenschaften in meinem Alltag fernhalten, da ich glaube, dass Kinder all diese Dinge eben für gegeben und selbstverständlich halten sollten. Dazu gehört auch die digitale Kommunikation, wie der wichtige Video-Call über WhatsApp mit den Großeltern während der Corona-Pandemie.
Digitale Kompetenzen fördern
Die Förderung der digitalen Kompetenzen ist ein wichtiger Bestandteil der modernen Erziehung, denn immer mehr Tätigkeiten in der Bildung und auch dem Arbeitsleben finden auf dieser Ebene statt. Wenn ich abends die Tageschau gucke, weil in der Welt etwas bedeutungsvolles passiert ist, dann schaut sie eben mit. Natürlich strahlt der Fernseher oder der Bildschirm eine gewisse Faszination aus, die Kinder fesselt. Dennoch finde ich all diesen digitalen Konsum für wichtig, wenn dieser kontrolliert und in Maßen abläuft.
Die Antworten auf die Fragen der digitalen Herausforderungen
Wann darf mein Kind mit dem Smartphone spielen?
Kinder sind nicht auch mit dem Smartphone nicht sofort zu begeistern, Es gab schon die Situationen an stressigen Vorabenden oder früh am Morgen im Bett, da suchte ich gezielt für Smartphone-Games für Kleinkinder. So groß ist die Auswahl nicht und viele Apps sind noch nichts für so kleine Kinder. Dies hat auch zur Folge, dass meine Tochter schnell den Spaß an einigen Apps verlor und mit stattdessen eines ihrer Dauerbrenner-Kinderbücher brachte. Es gibt eine Kindertelefon-App mit dem Namen “Telefon für Kinder — Kinderspiele” (Link für Android-Nutzer:innen), die mit mehr als einer Million Downloads überzeugt hat. Dort können Tasten gedrückt werden und dann sind verzerrte Tierstimmen zu hören. Sie simuliert damit ein paar Mal ein Telefongespräch und schon ist es langweilig.
Die ersten Apps meines Kindes
Mir wurde schon während der Schwangerschaft im Geburtsvorbereitungskurs gesagt, dass Babys bereits instinktiv über die Oberfläche eines Smartphones wischen. Dies geschieht wirklich und es ist faszinierend wie schnell die Kinder dies kapieren oder uns Eltern einfach nur kopieren. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat die App “DerElefant” für alle Plattformen herausgebracht, die viele verschiedene Spiele und Videos enthält. Das Spiel “Wo bist du Elefant?” ist ein digitales Versteckspiel, denn ich verstecke in diesem Spiel das Tablet irgendwo in der Wohnung, dann kommen Elefantengeräusche und meine Tochter sucht begeistert den Elefanten. Dies ist sogar eine tolle Kombination aus App und Real-Spiel.
Eltern müssen das einfach selbst entscheiden und ihr Kind langsam und behutsam an das Smartphone heranführen. Es darf nichts mystisches und besonderes für das Kind sein, sondern dieses hilfreiche Werkzeug gehört zu unserem Alltag, den es aber nicht dominieren sollte.
Ab wann dürfen Kinder erste Videos schauen?
Jetzt kommt eine lange Liste mit den ersten Kinderserien meiner Tochter. Disney+ ist eine schöne Quelle für harmlose Abenteuer für kleine Kinder. Es sieht mehr aus als es ist, weil die meisten Serien eine Spieldauer von 3–8 Minuten haben. Es sind ganz kleine Clips und Kurzfilme, die ich dann mit meiner Tochter gucke, wenn ich keine Lust auf Kinderbücher habe, ich morgens keine Kraft für Kinderspiele habe oder abends nach der Arbeit einfach mal entspannen möchte. Zusätzlich hat unsere Tochter während den Krankheitstagen natürlich einen kleinen Darfschein, aber zum Glück ist sie bislang nicht häufig krank gewesen.
Erste Kinderserien für mein Kind
- Bobo Siebenschläfer (DerElefant-App, Netflix)
- Peppa Wutz (YouTube, Netflix)
- Micky Maus Wunderhaus (Disney+)
- Kinderlieder (Disney+)
- Blueey (Disney+)
- Muppet Babies (Disney+)
- Minnie Toons Kurzfilme (Disney+)
- Welpenfreunde (Disney+)
- Muppet Babies (Disney+)
- Chip & Chap (Disney+)
- Pixar Popcorn (Disney+)
- Toy Story — Urlaub auf Hawai (Disney+)
Die ersten Videos gab es schon mit unter knapp einem Jahr. Peppa Wutz hatte ich nur aus Interesse angemacht, weil dieses Franchise zu den erfolgreichsten in der Kategorie “Kinder” im Moment gehört. Bei Amazon oder in Spielwarengeschäften gibt es für Kinder alles mit Peppa Wutz. Die Serie ist völlig harmlos und es passiert im Grunde nicht viel. Schaut mal hier* und ihr werdet staunen!
Ihr müsst als Eltern damit rechnen, dass Kinder in diesem Alter nur dann ein Limit für den Video-Konsum haben, wenn sie sich alleine irgendwann von dem Bildschirm entfernen. Dies passiert meistens bei uns. In einigen Fällen bekommt meine Tochter aber nicht genug und protestiert laut, doch mit dieser Konsequenz müssen wir leben, wenn wir uns ein paar freie Minuten und etwas Pause mit diesem Hilfsmittel verschaffen wollen.
Digitalisierung in Schulen auf dem Vormarsch
Ein weiterer wichtiger Faktor für den modernen Umgang mit der Digitalisierung bei Kindern ist die Bildung. Mit dem DigitalPakt Schule werden im Moment die Schulen unseres Landes bei der Anschaffung einer digitalen Infrastruktur unterstützt. Dies bedeutet, dass das digitale Klassenzimmer in der Zukunft der neue Standard werden wird. Natürlich werden noch lange die Lehrer:innen angehalten sein, den Kindern den Umgang mit den Medien zu zeigen, aber wie in allen Fächern kann ein Vorwissen nicht schaden. Digitale Tafeln und interaktive Panels werden hoffentlich in jedem Klassenzimmer vorhanden sein, wenn meine Tochter ihre Schulkarriere beginnt. Es gibt bereits digitalen Unterricht in der Grundschule, so dass uns so viele Jahre auch nicht mehr bleiben.
Mach es gut Overheadprojektor!
Der Austausch von Lehrmaterialien, Hausaufgaben und Tafelbilder über digitale Medien ersetzt die Anstürme auf das Kopierzimmer und die Overheadprojektoren. Es muss in der Zukunft nicht mehr der Fernsehwagen in das Klassenzimmer geschoben werden, sondern spezielle Apps ermöglichen den Lehrer:innen den Zugang zu eigens für die Schullandschaft entwickelten Mediatheken. Social-Media, Online-Marketing und alle die damit verbundenen neuen Berufsfelder sind mit dem Erwerb neuer Kompetenzen verbunden, die alte Lehrmethoden aber nicht vermitteln können.
Die Mischung macht den Unterschied
Ich möchte mein Kind nicht zu Bestnoten coachen und Druck machen. Ich möchte mein Kind im Rahmen des aktuellen Zeitgeistes erziehen und ihr alle Zugänge zu Wissen und moderner Technik ermöglichen. Die Digitalisierung hat mir diesen Blog ermöglicht, hat das neue Berufsbild geschaffen, in dem ich hauptberuflich arbeite und erleichtert mir den Alltag.
Natürlich besuchen wir auch den Zoo, machen Spielplätze unsicher, fahren Fahrrad oder holen die klassischen Buntstifte aus der Kiste. Doch wir schauen auch gemeinsam mal ein Video oder spielen ein lustiges Spiel auf dem Smartphone. Die Mischung und das Maß machen am Ende den Unterschied aus, denn das Kind sitzt nur in absoluten Notfällen mal für ein paar Minuten alleine vor einem Bildschirm. Die Digitalisierung befasst auch noch andere Disziplinen, doch für den Start sind Smartphones und Tablets der Türöffner in diese spannende Welt der digitalen Möglichkeiten.
Wie handhabt ihr das mit der Digitalisierung euren Kindern? Versperrt oder ermöglicht ihr den Zugriff zum Smartphone und zu den Videos?
Bildquelle: Promethean World