In den letzten Jahren gab es immer wieder neue Informationen über das Stillen und wie ich es am besten machen kann, mein Kind vom Stillen auf feste Nahrung umzugewöhnen. Dabei sind viele Fehler entstanden. Einige Mütter haben ihr Kind zu schnell abgestillt. Um dies zu vermeiden habe ich bis zum 5. Monat gewartet, bis mein Kind abends die erste Mahlzeit bekommen hat. Normal sollte ich mit dem Mittagsbrei als Beikost Start anfangen, ca. im 6. Monat. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass im gesamten ersten Lebensjahr die Beikost und meine Betonung liegt auf “BEI”, nur als Zusatz gegeben wird. Es sollte das gesamte Jahr voll gestillt werden, das heißt nach Bedarf, wenn das Kind durstig ist und nach der Brust verlangt. Mein Kind macht ein besonderes Geräusch, wenn es an die Brust will, so weiß ich genau, dass es keine volle Windel hat oder müde ist, sondern nach Milch verlangt. Der Beikoststart begann bei mir also abends. Das würde ich auch jederzeit wieder tun. Denn abends ist mein Baby immer am hungrigsten gewesen. Ich begann mit Zwieback in Pre-Milch. So bekommt das Baby genug Getreide, natürlich ist Dinkel immer eine gute Alternative zu Weizen.
Ab dem 6. Monat
Nach dem 6. Monat beginnt dann die Beikost auch mittags. Dazu ist es ideal Gemüsesticks anzubieten, an denen das Baby lutschen kann. Diese Methode wird Baby-led Weaning, kurz BLW genannt, welche allerdings umstritten ist, wie es hier beschrieben ist. Und ohne Brei startet das Kind schon mit einem halben Jahr in die Beikost, denn Beikost ist nicht gleich „Breikost“, auch das wurde bestätigt. Am Anfang werden sich die Babys ab und zu mal verschlucken, doch ich habe nicht aufgegeben und ihm die Sticks weitergegeben, Übung macht den Meister. Wenn die Stücke groß genug sind, kann nichts passieren. Ich habe immer differenziert, wenn wir den ganzen Tag unterwegs waren, habe ich kalte Kost mitgenommen, die er unterwegs essen konnte, zu Hause jedoch gab es warmes Gemüse, Nudeln oder Kartoffeln, einmal sogar ein Stück Hähnchen, welches ich jedoch sehr klein zupfte. Fischstäbchen, jedoch ohne die Panade waren ein weiteres Highlight. Es gibt viele Möglichkeiten, die ich meinem Baby zu Mittag anbiete. Dabei spielt es keine große Rolle, ob das Essen warm oder kühl ist.
Die Regeln der Beikost
Wichtig bei der Beikost ist, dass das Kind kein Salz und keinen Zucker zu sich nimmt. Am Anfang werden die Dinge ungewürzt angeboten, damit es den Eigengeschmack der Nahrungsmittel kennenlernt und auch in Zukunft nicht nur süße Speisen, sondern auch Neutrales zu sich nimmt. Im kompletten ersten Jahr sollte größtenteils auf Kuhmilch verzichtet werden, da diese zu viel Eiweiß hat, als ich doch ab und zu einmal drauf zu gegriffen hatte, wurde diese mit Wasser verdünnt. Das ist wichtig, doch es kommt hierbei nicht auf den Fettgehalt, sondern auf die Menge des Eiweiß in der Kuhmilch an. Deshalb ist es auch egal, ob ich 3,5‑prozentige nehme oder 1,5er.
Dinkelflocken oder Dinkelbrei gibt es zum Frühstück, natürlich mit Früchten versetzt, Erdbeeren, Himbeeren und Banane, denn Obst und Gemüse ist in dem ersten Lebensjahr für die Beikost das Wichtigste. Auch später sollte das Kind viel Obst und Gemüse bekommen, wenig Fett und Zucker. Einmal waren wir bei einer Freundin, da gab es Stangensellerie geschnitten in Sticks. Er bekam einen in die Hand und zog den Saft aus dem Grünzeug. Daraufhin kaufte ich diese auch für Zuhause und siehe da, es wurde sehr gut angenommen. Um die Beikost abwechslungsreich zu gestalten, haben wir anfangs gesunde Snacks in Form von Kugeln und Schnitten zubereitet.
Muttermilch ist noch ein Thema
Wenn der Beikoststart beginnt ist es wichtig, dass mein Baby auch noch genug Muttermilch durch das Stillen oder abgepumpte Muttermilch bekommt. Das heißt, vor der Mahlzeit und auch danach stillen. Vorher nicht so lang, wie danach, weil mein Kleiner auch noch Appetit auf die neuen Speisen haben soll. Aber auch wenn er nur 2 oder 3 Löffel zu Mittag ist, stellt das kein Problem dar, denn die Muttermilch reicht im ersten Jahr völlig aus, um alle Nährstoffe zu bekommen. Wie schon oben erwähnt, die Beikost ist nur ein Zusatz. Wenn mein Baby dann ein Jahr ist, hat es auch schon einige Zähne und isst immer mehr von der Beikost, auch schon richtige Mahlzeiten mit uns. Dann ist die Milch zwar auch noch wichtig, denn Stillen ist auch Mutterliebe und vereinfacht so manche Dinge. Doch das Essen wird weiter in den Mittelpunkt gerückt und die Stillmahlzeiten werden weniger.
Ab dem 18. Monat
Wenn das Kind dann circa 1,5 Jahre alt ist, bekommt es neben den Mahlzeiten noch 1- bis 2‑mal eine Stillmahlzeit, meist Abends und Morgens, denn die Milch ist wichtig für das Wachstum. Früher hieß es, länger, als ein Jahr zu stillen wäre nicht gut, doch heute weiß man es besser und mein Kind wird so lang gestillt, wie es möchte, irgendwann wird es mir selbst sagen: “Mama jetzt ist es genug, ich möchte nur noch Speisen und Getränke, keine Milch mehr”, doch bis dahin ist es noch ein langer Weg, denn er und auch ich haben Spaß am Stillen, an der Zweisamkeit und der gemeinsamen Nähe. Viele Mütter vermissen nach dem Stillen und der damit verbundenen Umstellung die Stillzeit und trauern der intensiven Beziehung zu ihrem Kind nach.
Ein sehr individueller Schritt
All diese Tipps basieren nicht auf professionellen Einschätzungen, sondern es handelt sich dabei nur um persönliche Erfahrungen. Es gibt viele Ratgeber zu dem Thema und auch unterschiedliche Meinungen. Am besten lassen Sie sich von Ihrer Hebamme im Beikostgespräch aufklären und holen sich hier die Tipps direkt von der Expertin.
Habt ihr noch Tipps für die Umstellung der Ernährung? Schreibt uns diese in die Kommentare.