Wie für die meisten werdenden Eltern gehört es einfach dazu, sich meist schon früh um einen geeigneten Kinderwagen zu kümmern. Genauso war es auch bei uns. Wir haben uns schon früh mit dem Thema beschäftigt, da uns von vielen Seiten gesagt wurde, dass es sonst schwierig werden könnte bis zur Geburt noch das Richtige zu bekommen.
Nicht selten gibt es lange Lieferzeiten und sollte das gewünschte Modell noch eine bestimmte Farbe haben, kann es schon mal 3–5 Monate dauern bis der Kinderwagen geliefert wird.
Gerade in der Schwangerschaft wo es darum geht die Grundausstattung zusammen zu suchen und für das Baby alles vorzubereiten ist die Suche nach dem perfekten Wagen ein großer Bestandteil. Handelt es sich um das erste Kind wie bei uns mit Lukas und man hat bisher keine Erfahrung durch Geschwister oder Freunde machen können ist man oft stark von dem Wissen und der Erfahrung der Verkäufer in den Babymärkten abhängig.
Leider musste ich die Erfahrung machen, dass es nicht jedem Händler daran liegt die Beste Lösung für seine Kunden zu finden. Deshalb ist es wichtig, sich nicht nur auf einen Händler oder nur eine Marke für Kinderwagen festzulegen.
Gerade nach der Geburt und in den ersten 6 Monaten ist es wichtig, dass das Baby nur in einer Wanne liegt und noch keine aufrechte Sitzposition hat. Somit kann man schon mal zumindest für das erste halbe Jahr alle Wagen mit Sitz, also Sportwagen ausschließen.
Inhaltsverzeichnis
Kinderwagen in allen Variationen
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Kombi-Kinderwagen
Es gibt Kombi-Kinderwagen, wie zum Beispiel von der sehr angesagten Firma “Joolz”. Kombiwagen bedeutet, dass sie in der Regel erst mit einer Babywanne ausgestattet sind und später umgerüstet werden könne so, dass das Baby sitzen kann. Auch die Fahrtrichtung in der das Kind guckt kann häufig variiert werden. Hier ist der Vorteil, dass man anfangs die Babywanne so ausrichtet, dass man das Kind beim Schieben beobachten kann und sobald das Baby aufmerksamer wird die Wanne gedreht werden kann und das Baby seine Umgebung wahrnehmen kann.
Diese Kombiwagen sind in der Regel für die ersten 12–24 Monate echte Allrounder. Die Wagen sind nicht besonders leicht, nicht besonders klein und nicht besonders Geländegängig. Sie eignen sich gut um mit dem Baby eine Runde spazieren zu gehen um zum Beispiel zu schlafen. Häufig sind sie durch drehbare Rollen sehr wendig und haben Stauraum, so dass man ohne weiteres z.B. einkaufen gehen kann mit seinem Baby.
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Buggys oder Sportwagen
Wird das Kind älter und kann schon gut alleine Sitzen, meist nach dem 6. Monat, kommt so manchen das Bedürfnis einen kleineren kompakteren Wagen zu nutzen. Hier kommen dann häufig Buggys oder Sportwagen* zur Auswahl. Der große Vorteil ist, dass diese Wagen deutlich kompakter und leichter sind und sich somit auch leichter z.B. im Auto, Zug oder Flugzeug transportieren lassen. Durch kleinere Rollen lassen sie sich allerdings nicht gut im Gelände nutzen.
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Geländebuggy
Fürs Gelänge, zum Wandern oder Ausflüge in die Natur ist ein Geländebuggy* geeignet. Wenn du also gerne Wandern gehst wie wir und dein Kind nicht ausschließlich zum Beispiel in einer Kraxe tragen möchtest empfiehlt sich so ein robuster Buggy. Geländebuggy haben häufig große Luft-Räder. Viele dieser Buggys haben nur drei Räder. Bei manchen sind diese alle fest was den Buggy aber nicht unbedingt weniger beweglich macht. Durch die großen Reifen können Waldwege oder Schotterpisten problemlos befahren werden. Es gibt auch Geländebuggys welche sich zum Joggen eignen. Vorsicht, hier gibt es extra zugelassene Buggys zu Joggen. Ein Nachteil dieser Geländebuggys ist allerdings, dass sie zusammengeklappt immer noch ein großes Pack-Maß haben. Das liegt an unter anderem an den Großen Rädern.
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Fahrradanhänger-Kombination
Auch eine gute Möglichkeit sein Baby oder Kleinking zu befördern ist ein Fahrradanhänger. Die Vorteile liegen auf der Hand. Ich kann den Fahrradanhänger an einem Fahrrad befestigen aber auch meistens mit einfachen umbauten als Buggy nutzen. Wir haben damals von meinen Eltern ein Model von der Marke “Thule” geschenkt bekommen. Hierzu wird die Kupplung abmontiert und ein oder zwei Räder montiert. Ein großer Vorteil ist, es gibt Anhänger mit zwei Sitzen. Manche Fahrradanhänger eignen sich auch zum Sport machen oder auf Grund der großen Räder fürs Gelände. Leider lassen sich die Anhänger auf Grund der Größe schwer im Auto oder zu Flieger transportieren. Auch in so manchen Geschäften oder engen Passagen kann man mit der Größe an seine Grenzen stoßen.
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Kompakt-Buggy
Bist du immer viel unterwegs auf Städtetrips oder Flugreisen, so empfiehlt sich vielleicht auch ein Kompakt-Buggy. Das sind Buggys die sich sehr klein zum Teil sogar auf Handgepäckgröße zusammenfalten lassen und zudem sehr leicht sind. Gerade bei Flugreisen kann ich so einen Buggy empfehlen, um diesen nicht zwingend als Sperrgepäck aufgeben zu müssen. Hierzu haben wir hier einen positiven Erfahrungsbericht über die Flugreise mit Sperrgepäck (Kinderwagen und Autositz). Leider sind die Räder in der Regel sehr klein und somit ist der Buggy nicht sehr Geländegängig. Dies Auslegung ist ganz klar eher für die Reise und die City. Bei Amazon gibt es eine ganze Reihe an kompakten Kinderwagen und Buggys, die alle weniger als 100 € kosten. Hier geht es zur Übersicht*.
Preisgünstige Modelle und Zubehör
In den meisten Fällen gibt es alle Kinderwagen, Buggys oder Fahrradanhänger in verschiedenen Preiskategorien. Es ist auch ratsam nach Angeboten Ausschau zu halten. Oft gibt es Modelle welche nicht ganz aktuell sind z.B. aus dem Vorjahr, deutlich günstiger. Also wenn es nicht die bestimme Farbe oder das bestimmte Design sein soll kann man durchaus auch ein bisschen Geld sparen.
Bei einigen Kinderwagen und Buggys gibt es die Möglichkeit mit Adaptern den Autositz auf das Fahrgestell zu machen. Dies ist insbesondere dann sehr praktisch, wenn man mit dem Baby im Auto z.B. zum Einkaufen fährt und dann die Babyschale mit dem Kind aus dem Auto nimmt und direkt auf das Fahrgestell setzt. Insbesondere dann wenn das Baby schläft oder nicht umgebettet werden soll und die Babyschale einfach aus dem Auto zu nehmen ist macht es Sinn solche Adapter einzusetzen. Achtet beim Kauf eines Adapters zwingend auf die Kompatibilität zu eurem Kinderwagen. Es gibt hier viele preisgünstige Adapter von Drittfirmen*, die mit den Modellen der bekannten Marken kompatibel sind.
Immer wieder werden Kinderwagen getestet, wie zum Beispiel bei Stiftung Warentest, was in einigen Punkten wie Sicherheit, Schadstoffbelastung, Haltbarkeit auch Sinn macht. Allerdings sollte man sich nicht nur auf die Tests verlassen. Viele Dinge sind doch individuelle Empfindungssache wie Farbe, Haptik oder einfach die Handhabung. In einem Fachgeschäft für Kinderwagen sind diese Testberichte meistens Teil der Werbung.
Zu allen Kinderwagen und Buggys gibt es jede Menge Sonderausstattung. Diese geht von einfachen Regenschutz, über Sonnschirme, Wickeltaschen bis zum Flaschenhalter. Hier ist jedem selbst überlassen was er wirklich braucht. Ein Gepäcknetzt ist oft sehr praktisch eine Wickeltasche muss nicht immer zwingend im Design vom Kinderwagen sein.
Meine Tipps für den Kauf eines Kinderwagens
Guckt euch den Kinderwagen immer im Laden an und dreht ein paar Runden damit. Für manche ist es relevant das der Schiebebügel besonders hoch ist für andere ist ein kleines Pack-Maß oder geringes Gewicht wichtig.
Hier ist eine Liste mit Dingen die Ihr auf jeden Fall beachten solltet und euch schneller zu eurem Wunschkinderwagen bringen sollte:
- Ist der Wagen für das richtige Alter, Gewicht und Größe des Babys?
- Für welchen Einsatz soll der Wagen genutzt werden? (City, Reise, Gelände…)
- Wie lange soll der Wagen genutzt werden?
- Ist der Wagen kombinierbar mit einer Babyschale, Babywanne, Baby Sitz?
- Hat der Wagen die richtige Größe für mich?
- Wie groß ist der Wagen, wenn er transportiert werden soll?
- Lässt sich der Wagen einfach aufklappen und zuklappen?
- Gibt es guten Service, wenn der Wagen mal defekt ist?
Fazit:
Wir haben mit einem Kombikinderwagen gestartet und sind damit auch sehr zu frieden. Als dann aber der erste längere Urlaub anstand, haben wir uns noch einen Geländebuggy zugelegt da wir viel in der Natur unterwegs waren. Der sollte eigentlich nur für den Urlaub mit dem Kind sein und kommt nun aber immer wieder zu Einsatz wenn’s zum Wandern oder in die Natur geht. Jetzt wo Lukas über zwei Jahre ist haben wir uns noch einen Kompakt-Buggy zugelegt, welcher mit ins Handgepäck beim Flieger kommt oder super ins Lastenfahrrad passt. Leider ist beim manchen Airlines die Mitnahme von Kinderwagen und Buggys ab dem 2. Geburtstag eingeschränkt so dass wir den Kompaktbuggy dann super mit in die Kabine nehmen können.
Bildquelle: Pixabay-User markus53